Die Neudefinition des Comicfilms

"Joker" mit Joaquin Phoenix ist auf Oscar-Kurs!

Die Geschichte um Batmans Erzfeind Nummer eins wurde von Regisseur Todd Phillips mit Joaquin Phoenix in der Titelrolle inszeniert, und das Ergebnis ist umwerfend und atemberaubend! "Joker" ist nicht Teil des filmischen DC-Universums, in dem zuletzt Helden wie Aquaman oder Wonder Woman auftraten, sondern ist als eigenständiges Spin Off konzipiert und kommt im Look der 70er daher. Die Handlung dreht sich um den psychisch labilen Arthur Fleck (Phoenix), der sich als buchbarer Clown recht schlecht über Wasser hält und allerorts bloß verspottet wird; er lebt noch immer bei seiner Mutter, die ein dunkles Geheimnis zu haben scheint, auf das er erst im Laufe des Films stößt. Arthur quält auch sein Traum von einer Karriere als Stand-Up-Comedian und von einem Besuch in der Late-Night-Show von Murray Franklin (Robert de Niro). Letzterer wird sogar Realität, doch Arthur steckt schon länger in einer Abwärtsspirale aus Angst und (Selbst-)Hass fest, und als ihm ein Kollege einen Revolver überlässt, nehmen die Dinge ihren Lauf.


Phillips erzählt seine düstere Geschichte um den wahren Ursprung des ikonografischen Bösewichts Joker in Form eines Genrefilms, der sich viel Zeit für die Psyche seines Protagonisten nimmt und mehr dessen Innenwelt erforscht als auf Effekte zu setzen. „Der Film hat nichts Politisches“, beteuert Todd Phillips. „Oder zumindest nichts absichtlich Politisches. Es kommt immer darauf an, durch welche Brille man ihn sieht. Jeder kann natürlich hineininterpretieren, was er möchte“. Und Joaquin Phoenix sagt, die Verrücktheit seiner Figur sei nirgends in der Comicliteratur explizit erklärt. „Deshalb haben wir uns die Freiheit genommen, die Figur von Grund auf neu zu ergründen. Das war für mich ein sehr intensiver Prozess“, so Joaquin Phoenix, der als Fixstarter ins Rennen um den Darsteller-Oscar 2020 geht. Und auch in anderen Belangen ist "Joker" ein echter Oscar-Kandidat, weil er das Genre der Comicverfilmung ganz neu definiert.

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