Jean Seberg war einmal eine vielversprechende Hollywood-Schauspielerin, doch nach nur drei Filmen warf sie alles hin und zog nach Paris. Das war 1957, doch dem Kino entkam sie nicht. Denn nur zwei Jahre später läutete sie an der Seite von Jean-Paul Belmondo in "Außer Atem" von Jean-Luc Godard sozusagen die Nouvelle Vague ein und wurde zu deren Kultstar. Doch davon berichtet "Jean Seberg - Against All Enemies" nicht. Der Film versteht sich weniger als Biopic dieser außergewöhnlichen Frau, als vielmehr als Abrechnung mit dem FBI in jenen Jahren, die Seberg ins Visier genommen hatten.
Jean Seberg, 1979 im Alter von nur 40 Jahren unter ungeklärten Umständen verstorben, hatte nämlich auch noch andere Facetten: Sie interessierte sich sehr für die Black-Panther-Bewegung , bewunderte Menschen, die in den USA für ihre Ideale auf die Straßen gingen, und wurde selbst zum Ziel von Überwachungen durch das FBI. Nämlich, als sie 1968 auf den Black-Power-Aktivisten Hakim Jamal (Anthony Mackie) aufmerksam wurde.
Der junge Agent Jack Solomon (Jack O’Connell) bekommt gemeinsam mit seinem erfahrenen Partner Carl Kowalski (Vince Vaughn) die Aufgabe, die Schauspielerin nicht aus den Augen zu lassen. Das FBI streute damals die Falschmeldung, Seberg erwarte ein Kind von Jamal, die Schlagzeilen führten zum ersten Selbstmordversuch der sensiblen Diva. Seberg überlebte zwar, ihr Baby (das nicht von Jamal war), nicht.
In diesem Spannungsfeld operiert der Film, in dem
Kristen Stewart in der Rolle von Seberg zu wahrer Hochform aufläuft. Die Figur zu spielen, so Stewart, war ihr ein Bedürfnis.
„Jean hat sich stets mehr um andere gekümmert als um sich selbst. Umso tragischer ist es, dass ihr eigenes Leben von anderen Menschen zerstört wurde“, sagt Stewart.
„Es hat mir das Herz gebrochen zu sehen, wie ihr langsam ihre Lebenslust und Offenheit genommen wurde. Dabei wollte sie keine Rebellion, sondern sie hat sich nur für mehr Menschlichkeit eingesetzt“.
"JEAN SEBERG" - Jetzt im Kino!